Cocktails für meine Familie

Alles begann mit einem Geschenkgutschein. Mein Mann überraschte mich zu meinem Geburtstag mit einem Gutschein für einen Kurs, in dem Interessierte lernen konnten, wie man Cocktails selbst mixt.

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Das Rezept für einen Tequila Sunrise ist eigentlich sehr einfach. Wichtig sind hochwertige Zutaten.

Visionen von ihm und mir, Cocktails schlürfend auf unserem eigenen Balkon, von lustigen Schirmchen und kühlen Gläsern, an denen sich Kondenswasser niederschlug, schwebten vor meinen Augen und ich ließ mich einen Abend lang in die Geheimnisse von Shaker, Messbecher und Dekoration einweihen.
Am Wochenende darauf plante ich einen ersten Cocktailabend für meinen Mann und mich. Vor den Genuss hatten die Götter jedoch eine anstrengende Einkaufstour gesetzt. Unsere Hausbar bestand bis zu diesem Zeitpunkt aus einer Flasche Cognac, einer Flasche Whisky und einigen geschenkten Gläsern. Also zog ich los und deckte mich mit Ausrüstung, verschiedenen Alkoholika und Dekorationsmaterial ein.
An einem Sommerabend, der denen in meinen Visionen sehr ähnlich war, wendete ich dann mein neu erworbenes Wissen an. Ich hatte mich genau an die Rezepte gehalten, die der Kursleiter uns mitgegeben hatte, aber das Ergebnis war alles andere als überzeugend, wie ich gestehen muss. Mein  Mojito war sehr lecker und schmeckte wie vom Profi zubereitet, der Meinung waren wir beide. Mein Tequila Sunrise hingegen – der Kommentar meines Freundes brachte es auf den Punkt: „Den hatte ich gehaltvoller in Erinnerung.“
Etwas verzweifelt prüfte ich mein Rezept, ob ich etwas vergessen hatte. Alle vorgeschriebenen Bestandteile hatte ich verwendet, das Mischungsverhältnis stimmte auch, aber der Geschmack war und blieb flach. Frustriert gab ich es auf.
Aber nur für diesen Abend gab ich auf. Ich beschloss, mein Problem dem Experten zu unterbreiten. Am folgenden Tag rief ich unseren Lehrer aus dem Kurs an und schilderte mein Problem. Er erklärte mir, dass Profis keinen Fruchtsaftnektar, sondern den vollen Saft verwenden, 100 Prozent Saft und sonst nichts.
Erneut begab ich mich zum Getränkehändler. Überrascht musste ich feststellen, dass manche Säfte in Portionsgrößen angeboten wurden, die ausgereicht hätten, Cocktails eimerweise zu mixen, andere waren gar nicht zu erhalten.
Praktisch wie immer schlug mein Mann vor, das Ganze selbst in die Hand zu nehmen. Eine gründliche Recherche sorgte dafür, dass ich einen hochwertigen elektrischen Entsafter kaufte. Ich hatte inzwischen beschlossen, dass es in Zukunft bei uns gar keine gekauften Säfte mehr geben würde. So kann ich kleine Saftmengen für meine Cocktails herstellen und gleichzeitig unseren Frühstückstisch mit gesunden, frisch gepressten Säften bereichern. Wo bekommt man sonst Orangensaft mit Kirschsaft am Morgen, wenn nicht bei mir?

2 Kommentare


  1. Nette Idee das mit dem Cocktail-Abend. Mein Mann könnte mich so auch einmal überraschen!


  2. „100 Prozent Saft und sonst nichts“ – das ist auch mein Motto. Ich will meine Familie auch so gesund wie möglich ernähren. Nicht mit dem ganzen Industrie-Zeugs!

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